Auf den schnellsten und höchsten Achterbahnen Deutschlands wirken immense Kräfte auf den menschlichen Körper. Doch obwohl die Fahrgeschäfte in Freizeitparks heutzutage bis zu 6 g erreichen (bereits ab 4 g kann es zum Blackout kommen), sind die Achterbahnen für gesunde Menschen ungefährlich – die Maximalbelastungen wirken für gewöhnlich nicht länger als eine Sekunde auf den Fahrgast. Trotzdem findet man im Internet immer mal wieder Videos, in denen Menschen beim Achterbahnfahren oder auf anderen Fahrgeschäften bewusstlos werden. Woran liegt’s?
Bewusstlosigkeit durch Stress & Angst
Würden die starken g-Kräfte beim Achterbahnfahren länger auf uns einwirken, könnte das Blut in die Beine sacken. Weil das Herz es dann nicht schaffen würde, dieses Blut entgegen der Beschleunigungskräfte zurück in unser Gehirn zu pumpen, käme es zu einer Unterversorgung und damit zur temporären (kurzzeitigen) Ohnmacht.
In der Medizin wird diese eher harmlose Ohnmacht als Synkope bezeichnet. Achterbahnen sind allerdings so konstruiert, dass so etwas auf keinen Fall passiert. Die Ursache für die Bewusstlosigkeit ist meist etwas anderes: Panik!
Achterbahnen nicht unterschätzen
Wer sich bereits mit Angst in eine Achterbahn setzt, wird beim Einsetzen der unnatürlichen Beschleunigung schnell in Panik geraten – auch Höhenangst kann eine Rolle spielen.
Die erste Reaktion des Körpers ist ein Blutdruckabfall, durch den das Gehirn mit weniger Sauerstoff versorgt wird. Meist reagieren wir in diesem Fall aber nicht mit Ohnmacht, sondern nur mit Übelkeit und zittrigen Knien.
Auch Menschen, die angstfrei in die Achterbahn einsteigen, könnten Höhe und Beschleunigung unterschätzen und eine ähnliche Reaktion zeigen. Man sollte sich also immer bewusst sein, dass man auf modernen Fahrgeschäften kurzzeitig an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht wird.
Herzrasen als Schutzreaktion
Weil der Körper nun große Mengen Adrenalin in die Blutbahn pumpt, bekommen wir Herzrasen – der Blutdruck steigt. Die gute Nachricht: Der Körper wirkt so dem Blutdruckabfall entgegen und verhindert, dass wir ohnmächtig werden.
Ein wenig Herzklopfen zu Beginn der Achterbahnfahrt ist also durchaus positiv und genau das, was wir ja eigentlich erreichen wollen: Nervenkitzel pur!

Achterbahnen für Herzkranke nicht geeignet
Nicht nur wir, sondern auch Kardiologen sind der Meinung, dass Achterbahnen für gesunde Menschen (trotz Panik) keine Gefahr darstellen. Bei einer bestehenden Herzerkrankung kann der Spaß jedoch schnell zum tödlichen Ernst werden. Im besten Fall führt die stark erhöhte Herzfrequenz bei kranken Menschen nur zu Rhythmusstörungen, im schlimmsten Fall jedoch zum Infarkt oder plötzlichen Herztod.
Was uns wichtig ist: Hören Sie auf Ihren Körper! Herzerkrankungen bleiben häufig unentdeckt, wenn Signale des Körpers über lange Zeit hinweg ignoriert werden. Außerdem sollte niemand genötigt werden, mit euch in eine Achterbahn zu steigen – Kinder schon mal gar nicht. Die entstehende Panik kann bei ängstlichen Personen auch ohne bestehende Erkrankung zu unschönen Reaktionen führen.
2 Comments
Das ist gar nicht schlecht, irgendwo muss man anfangen 🙂
Vorgestern war ich in den Freizeitpark Phantasialand und bei der schnellsten achterbahn taron bin ich in Ohnmacht gefallen. Ich bin 12 ust das sehr schlimm?