Viele Menschen glauben, die Finnen hätten die Sauna erfunden. Doch so ganz stimmt das nicht. Zwar geht die “Finnische Sauna” als klassischste aller Sauna-Arten auf das Konto der Skandinavier, doch bereits vor über 1.500 Jahren schätzten Bauern in Ostasien den Gesundheitswert entsprechender Wärmeanwendungen.
Aber wieso ist die Sauna gesund und worauf sollte man achten? Wir klären für euch die häufigsten Fragen.
Sauna: Deshalb ist die so gesund
Mehr als fünf Millionen Deutsche besuchen in regelmäßigen Abständen eine Sauna. Über 21 Millionen weitere Personen in der Bundesrepublik gönnen sich jedenfalls gelegentlich ein Schwitzbad. Was so viel Anklang findet, kann nicht schlecht sein.
Und die Deutschen irren tatsächlich nicht, denn die positive Wirkung eines Sauna-Besuchs auf Herz, Kreislauf, Haut und Immunsystem ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Der positive Effekt auf die Gesundheit besteht allerdings nur dann, wenn man sich an ein paar Regeln hält.
Phase 1: Das passiert während eines Saunagangs
Sobald man die Schwitzkabine betritt, fängt der Kreislauf an, auf Hochtouren zu arbeiten. Die Blutgefäße weiten sich, Stresshormone wie Adrenalin werden ausgeschüttet, das Herz schlägt schneller, aber der Blutdruck sinkt.
Aufgrund der hohen Temperaturen entspannen sich die Muskeln. Gleichzeitig verbessert die heiße Luft die Durchblutung in den Schleimhäuten von Nase, Mund und Rachen.
Auch die Haut wird besser durchblutet und dadurch mit mehr Sauerstoff versorgt. Die positive Folge sind ein rosig-zartes Gefühl und ein ebenmäßiger Teint.
Pro Tag werden etwa drei Saunagänge empfohlen. Rechnet man für jeden Gang 15 Minuten und jeweils eine halbe Stunde Ruhepause hinzu, solltet ihr euch mindestens 2,5 Stunden Zeit nehmen. Weil es aber auch Sauna-Arten gibt, in denen die Temperatur weitaus niedriger ist (z. B. Biosauna / Niedertemperatursauna und Caldarium), sollte man etwas mehr Zeit einplanen, um das gesamte Wellness-Angebot der Thermen auszukosten. Tipp: Wer zweimal oder häufiger pro Woche in die Sauna geht, sollte auf maximal zwei Gänge pro Tag reduzieren. Nur so lässt sich der positive Gesundheitswert aufrechterhalten.
Phase 2: Das passiert beim Abkühlen
Nach jedem Saunagang, der je nach Temperatur zwischen 8 und maximal 20 Minuten dauern sollte, folgt die Abkühlphase. Durch den extremen Temperaturunterschied zwischen Schwitzkabine und der Luft im Außenbereich (oder dem Wasser des Abkühlbeckens) ziehen sich die Blutgefäße wieder schlagartig zusammen – der Blutdruck steigt.
Das kann zwar bei ungeübten Menschen auf den Kreislauf schlagen, hält die Gefäße jedoch langfristig elastisch und stärkt das Herz. Außerdem lässt sich ein hoher Blutdruck durch regelmäßige Saunabesuche nachhaltig und auf natürliche Weise senken. Schlaganfall und Herzinfarkt wird auf diese Weise vorgebeugt.
Phase 3: Das passiert in der Entspannungspause
Nachdem sich die Gefäße durch den Temperaturunterschied zusammengezogen haben und der Körper viele weitere Hormone wie Serotonin freigesetzt hat, normalisieren sich Herzschlag und Hormonspiegel wieder.
Es stellt sich ein wohliges Gefühl ein, das man nutzen sollte, um ein wenig zu dösen, ein gutes Buch zu lesen oder ein warmes Fußbad zu nehmen. Mindestens 30 Minuten Ruhephase (gerne auch länger) sind ideal.
Die gesundheitliche Wirkung der Sauna auf einen Blick:
> Saunieren sorgt für ein zartes Hautgefühl und einen gleichmäßigen Teint.
> Regelmäßige Saunabesuche senken den Blutdruck auf natürliche Weise.
> Wer sauniert, stärkt Kreislauf und Immunsystem.
> Die Wärme der Sauna ist förderlich bei Verspannungen und Schmerzen.
Wann man NICHT in die Sauna sollte
Uneingeschränkt gültig ist die Sauna-Empfehlung jedoch nicht. Es gibt durchaus Fälle, in denen man auf die Schwitzbäder verzichten sollte. Nicht geeignet ist die Sauna für Personen mit folgenden Beschwerden:
> akute Asthma-Probleme
> Nierenprobleme
> Grippe oder schwere Erkältung
> koronare Herzkrankheit und Herzschwäche
Bei sehr hohem Blutdruck sollte man den Arzt konsultieren. Zwar kann man – wie bereits erwähnt – den Blutdruck durch regelmäßiges Saunieren senken, doch der massive Blutdruckanstieg beim Abkühlen kann im Einzelfall zu Komplikationen führen. Im Zweifel gilt: Besser auf die Sauna verzichten.
Sauna für Kinder und ältere Menschen geeignet?
Besonders Senioren profitieren von den positiven gesundheitlichen Auswirkungen der Sauna. Schmerzpatienten empfinden die Wärme beispielsweise als echte Wohltat. Außerdem ist es vor allem im Alter wichtig, Herz- und Kreislauf zu stärken.
Eine Studie der Universität Ostfinnland zufolge scheinen regelmäßige Saunabesuche sogar vor plötzlichem Herztod zu schützen.
Was für alte Menschen gut ist, ist in diesem Fall auch für den Nachwuchs gut. Der Deutsche Sauna-Bund e. V. rät zwar, Kinder nicht vor dem dritten Lebensjahr mit in die Sauna zu nehmen, danach überwiegen jedoch die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Was ihr beim Saunabesuch mit Kind beachten solltet, erfahrt ihr hier .
Es spricht im Übrigen nichts dagegen, auch während der Schwangerschaft in die Sauna zu gehen. Allerdings sollte man bereits geübt sein und nicht das erste Mal Zeit in einer Therme verbringen. Schwangere profitieren neben den oben genannten Gesundheitswerten vor allem von dem Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen (den man natürlich durch reichlich Wasser trinken ausgleichen sollte). Saunieren beugt so Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) vor.
Bikini und Badehose? In der Sauna verboten!
Wer ein großes Schamgefühl besitzt, aber nicht aufs Saunieren verzichten will, kann z. B. eine Textilsauna besuchen. In sehr großen Thermen gibt es fast immer einen entsprechenden Bereich. In der “normalen” Sauna sind Badehosen, Badeanzüge und Bikinis jedoch verboten. So hart es klingt, aber hier gilt tatsächlich FKK-Pflicht.
Das Ganze hat auch gleich mehrere gute Gründe. Zum einen kann synthetische Badekleidung bei hohen Temperaturen stark ausdünsten, was nicht gerade angenehm für die “Mitschwitzenden” wäre. Zum anderen würde sich der Schweiß beim Saunieren in der Badebekleidung sammeln.
Das verhindert nicht nur den gewünschten gesundheitlichen Effekt, sondern ist auch der ideale Nährboden für Keime und Pilze. Und nun stellt euch vor, wie (un)appetitlich es ist, mit dieser Kleidung dann ins nächste Schwimmbecken zu hüpfen.
Wer sich dennoch ein wenig verhüllen möchte, kann sich eine großes Badetuch umhängen. So kann die Haut atmen – Körperbereiche, die man nicht öffentlich zeigen möchte, bleiben trotzdem verdeckt.
Sauna-Regeln auf einen Blick:
> Weder mit vollem Magen noch hungrig in die Sauna gehen, um den Kreislauf nicht zu belasten.
> Aus hygienischen Gründen vor dem Betreten der Sauna duschen und die Haut gut abtrocknen.
> Einen freien Platz suchen und flach hinlegen, damit sich die Wärme gut verteilen kann. Kurz vor Ablauf der Zeit hinsetzen, um den Kreislauf zu stabilisieren. Die obersten Plätze sind immer die wärmsten, weil warme Luft nach oben steigt.
> Immer ein Saunatuch / großes Handtuch unterlegen, damit kein Schweiß auf das Holz tropft.
> Für 8 bis 20 Minuten schwitzen und ruhig verhalten. Je nach Sauna, darf aber auch gerne etwas geplaudert werden.
> Die Sauna sofort verlassen, wenn Schwindel oder Unwohlsein eintreten.
> Nach der Sauna abkühlen – z. B. im Tauchbecken -, um den positiven Effekt auf die Gesundheit zu verstärken.
> Mit einem warmen Fußbad nach der Abkühlphase wird restliche Wärme abgeführt und Nachschwitzen vermieden.
> Unbedingt eine halbe Stunde Pause gönnen und maximal drei Saunagänge pro Tag durchführen. Ergänzt werden können die Saunagänge jedoch durch Aufenthalte im Dampfbad oder Caldarium.
>Während des Saunabesuchs viel Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte trinken. Alkohol sollte tabu sein. Die Kombination Sauna und Alkohol kann schnell zu Kreislaufbeschwerden führen.
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