Zuhause läuft alles prima. Eure Wohnung ist barrierefrei und die Hilfsmittel, die du für deine Kids benötigst, befinden sich allesamt in greifbarer Nähe. Ihr wisst euch stets zu helfen, seid ein eingespieltes Team, das es versteht, sich im Haus und rund ums Haus herum eigene kleine Freiräume zu schaffen. Jetzt, da alles wunderbar funktioniert, wird es Zeit, ein wenig über den gewohnten Tellerrand hinaus zu blicken und die weitere Umgebung kennenzulernen. Schließlich sollen Familien auch außerhalb der vier Wände Riesenspaß haben.
Genau in dem Moment, in dem du über verschiedene Freizeitaktivitäten nachzudenken beginnst, bemerkst du, dass sich draußen vor eurer Tür eine ganz andere Welt abspielt, insbesondere dann, wenn man mit Babys und kleinen Kindern unterwegs ist.
Fast immer ist man auf eigens mitgebrachte Hilfsmittel angewiesen. Gerade wenn man aus Klimaschutzgründen mit Bus und Bahn reisen möchte, sieht man sich mit den ersten Widrigkeiten konfrontiert.
Was tun? Tatsächlich solltet Ihr euch auf den ersten gemeinsamen Ausflug achtsam vorbereiten und gut rüsten.
Hier unsere fünf wichtigsten Ausflugstipps für eine gelungene Reise:
1. Plane strukturiert und sinnvoll: statte dich mit adaptiver Ausrüstung aus
Überlege dir Tage zuvor, welches Rüstzeug für euren Ausflug unverzichtbar ist. Plane mit Bedacht. Mittel, die für die geplante Wanderung bzw. für die Fahrt nur eventuell benötigt werden, verbleiben besser Zuhause.
Bedenke, dass es vor Ort bestimmte Ausleihmöglichkeiten gibt (hier hilft eine entsprechende Internetrecherche, Google Earth etc. weiter). Zudem sind in der Nähe der meisten Ausflugsziele Apotheken, Ärzte sowie Krankenhäuser positioniert, die euch im Zweifelsfall weitere Hilfe anbieten können.
Wichtig ist, dass du dir die wichtigsten Adressen samt Telefonnummern im Umkreis notierst, dein Mobiltelefon samt Aufladekabel einpackst und einen Blick auf eine etwaige Medikamentenverordnung für den bewussten Ausflugstag wirfst.
Achtung: Überprüft vor eurer Abreise, welche Gebäude während eures Ausflugs (Museen, Restaurants, Hotels, Schwimmbäder, Freizeitanlagen, Geschäfte, Kinos…) frei und gut zugänglich sind und wähle wirklich nur die aus, welche eine gewisse Barrierefreiheit garantieren. So vermeidest du ein böses Erwachen und enttäuschte Kindergesichter vor Ort.
Bist du dir unsicher, weil die Beschreibung der Örtlichkeit nur ungenau die Situation vor Ort beschreibt? Scheue dich nicht und rufe den Verantwortlichen einfach an.
Im Telefonat erfährst du, welche Möglichkeiten es am gewünschten Ausflugsziel gibt und mit welchen sonstigen Hilfen du während eures Aufenthaltes rechnen darfst.

2. Wir packen unsere Reisetasche und nehmen darin mit…
Bei jedem Ausflug stellt sich die berühmte Wetterfrage: wird es warm, nass oder etwa kalt? Gibt sich Petrus eher launisch und weiß nicht, was er will? Du jedenfalls kannst jeder Wetterlage etwas abgewinnen, denn du packst für jedes Familienmitglied leichte (Sonnen- und Regen-) Kleidung inklusive Sonnenhüte ein. Was unbedingt in die Tasche rein muss, ist ein kleines Notfallpaket mit Pflastern, Desinfektion, Taschentüchern, Notfallmedizin, Sonnenschutzmittel sowie sonstige leicht zu transportierende Hygienemittel.
Es hat große Vorteile, wenn man mit dem eigenen Auto auf Reise geht. Im klimatisierten Auto fährt es sich gerade im Sommer besser. Kinder überhitzen schnell, darum sollte im Auto selbst eine möglichst angenehme Temperatur herrschen. Bitte auch Getränke nicht vergessen, denn Trinken ist bei hohen Temperaturen für alle Generationen Pflicht.
Übrigens: Ist ein längerer Ausflug mit Übernachtung geplant, kannst du einen Teil der Gepäckstücke per Post an das ausgewählte Hotel senden. Bei Ankunft stehen eure wichtigen Utensilien bereit und du hast sie, falls nötig, direkt zur Hand.
3. Windeln wechseln, Tragevorrichtungen montieren, Spezialkost zubereiten
Wer auf eine Reise geht, sollte alle Eventualitäten mit einberechnen. Nässen die Kinder ein bzw. können sie den Harnfluss nicht ausreichend kontrollieren, helfen (Spezial-) Windeln.
Die meisten Ausflugsziele sind mit Windelwechselstationen ausgestattet. Hier kannst du einen Zwischenstopp einplanen (meist hat man es ja im Gefühl, wann es soweit ist) deine Kids frisch machen und die Wanderschaft entspannt fortsetzen.
Das geht übrigens mit entsprechender Unterlage, wenn auch etwas umständlicher, auf der Rückbank im eigenen PKW.
Je nachdem wie alt deine Kinder sind, könnt ihr sie abwechselnd mit einem geeigneten Umschnallgurt oder einem „Trageschal“ am Leib tragen. Auch für Kinder mit einer vorherrschenden Nahrungsmittelallergie sollte unterwegs gesorgt sein.
Da nicht jedes Restaurant bzw. nicht jeder Rastplatz Spezialkost anbietet, solltest du vorsorglich Brei oder weitere Flüssigkost mit dir führen.
Dauert der Aufenthalt länger als 24 Stunden, kannst du dich beispielsweise im Internet über Gasthäuser, Restaurants oder Supermärkte informieren, die die Spezialkost anbieten bzw. vorrätig haben.
4. Mit dem Kinderwagen oder dem Buggy auf Schnuppertour
Schön ist es mit seinen Lieben, die Welt zu erkunden. Mit der richtigen Vorbereitung haben auch Kinder mit Handicaps generell gut lachen. Auch haben sie die Chance, auf solchen kleinen Expeditionen über sich selbst hinauszuwachsen und wie von Zauberhand neue Lernziele zu erreichen.
Spaß fördert Kreativität. Kinder mit eingeschränkter geistiger oder physischer Beweglichkeit nehmen nahezu jede neue Herausforderung dankbar an.
Auch für dich als Elternteil kann der erste Ausflug mit der ganzen Familie dank guter, vorausschauender Planung zur angenehmen Entdeckungstour werden.

Kinderwagen oder Buggy? Kommt ganz darauf an, wie alt und beweglich deine Kinder sind. Sicher ist ein Buggy wesentlich schneller im eigenen Auto verstaut als ein Kinderwagen.
Das gleiche gilt natürlich auch für Bus und Bahn. Aber, es gibt für alles eine gute Lösung. Heutzutage gibt es so genannte „Lightweight Strollers“. Das sind Kinderwagen, die aus leichten Materialien bestehen (zum Beispiel aus Aluminium) oder auch Kinderwagen mit integriertem „Travel-System“, welche automatisch die korrekte Liegeposition für das Kind finden.
Bus und Bahn bieten beispielsweise bestimmte Flächen im Innenbereich für das Abstellen von Buggys und Kinderwägen an. Da viele Kinderwagen und Buggys zusammenklappbar sind oder sich easy auseinander- und wieder zusammenbauen lassen, ist der Transport dieser Geräte im eigenen Auto in den meisten Fällen ein Kinderspiel.
5. Gruppenfahrten mit Gleichgesinnten
Du möchtest gerne mit einer ganzen Gruppe zum Ausflugsziel eurer Wahl reisen? Auch dies ist eine wunderbare Idee. Oft bieten Vereine oder bestimmte Institutionen solche Kleinreisen an.
Das Schöne daran: du befindest dich mit deinen Kindern in bester Gesellschaft. Ein weiterer Vorteil: der Veranstalter kümmert sich bereits im Vorfeld um die wesentlichen Belange der Kinder und deren Begleiter (zum Beispiel Mama und Papa).
Ihr habt während der Fahrt Unterstützung und Hilfe und könnt völlig entspannt den sehr gut vorbereiteten Ausflug sicher und sorgenfrei genießen.
Caritas ist eine der vielen Anlaufstellen, die Tagesausflüge und Erholung für Kinder und Eltern anbieten. Einfach mal nachgoogeln und fündig werden.
Wir wünschen dir bzw. euch einen rundum schönen ersten Ausflug mit vielen tollen Momenten!